Durbar Square Bhaktapur

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Tempel in Bhaktapur (Nepal) | ©: XtravaganT - Fotolia

Die einstige Pracht der Könige ist am Durbar Square nur noch zu erahnen. Denn nachdem Bhaktapur 1768 erobert wurde, sank die Stadt in die politische Bedeutungslosigkeit und die Anlagen verfielen allmählich. Weitere wurden beim Erdbeben von 1934 zerstört und nicht wieder aufgebaut. Angeblich sollen rund um den Durbar Square einst 99 Gebäudekomplexe existiert haben. Heute stehen noch sechs einstige Anlagen des Königshofes rund um den Durbar Square.

Bhupatindra Malla ließ das Durbar Square Gate während seiner Regentschaft von 1696 bis 1722 als Haupteingang auf den Königsplatz anlegen. Dieses Tor befindet sich im Westen des Durbar Square. Den Torbogen ziert ein "Gesicht des Ruhmes", die Säulen werden von hölzernen Figuren verziert. Die Taxis der Tagesbesucher steuern heute ebenfalls den einstigen Hauptzugang an. Dort werden die Besucher augenblicklich von Kindern umlagert, die durch die Anlage führen oder betteln wollen.

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Tempel in Bhaktapur (Nepal) | ©: XtravaganT - Fotolia

Unmittelbar hinter dem Tor befinden sich die Figuren von zwei sitzenden Löwen. Diese bewachen zwei Abbildungen von Bhairav und Ugrachandi. Mit ihren 18 Händen hält Ugrachandi Waffen und Symbole, die sie von den Göttern für den Kampf gegen Dämonen erhalten hat, hält. Auf der Darstellung tötet sie einen büffelköpfigen Dämon. Angeblich ließ Bhupatinadra Malla dem Bildhauer nach der Vollendung des Werkes beide Hände abhacken. Er sollte nichts Gleichwertiges mehr schaffen können.

Ein wenig weiter östlich bewachen Figuren von Narasinha und Hanumanta-Bhairav den Zugang zur Nationalgalerie. Weil Bhupatindra Malla glaubte, dass sich die Kraft dieser Figuren gegenseitig aufhob, ließ er sie als eine Art Bewahrer des Friedens aufstellen. Sie sollten ausgleichend auf die Stadt wirken.

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Bhaktapur | ©: www.kathmandu-valley.de

Durch das Goldene Tor des Palastes ist auch der Talju-Tempel auf dem Mul Chowk zu erreichen. Der Zugang ist jedoch strikt untersagt, dieser Zugang wird von einem Soldaten bewacht. Erhaschen lässt sich lediglich ein Blick auf zwei vergoldete Fenster, die Statuen von König Jitamira Malla und seiner Gemahlin sowie auf einige Wandgemälde.

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Der südöstliche Teil des Durbar Square, rechter Hand des Goldenen Tores, wird vom Palast der 55 Fenster beherrscht, der Residenz der Könige. Das dreistöckige Gebäude hat im obersten Stockwerk eine Halle mit 55 geschwungenen Fenstern. An der südlichen Front des Palastes steht der Chyasilin Mandap. Der Schrein wurde erst jüngst restauriert, teilweise wurde originales Baumaterial verwendet.

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Der Vatsala-Tempel steht südwestlich des Schreins auf einer dreistufigen Plattform. Zum Tempel führt eine Treppe, die von Löwen und Elefanten aus Stein flankiert wird. Eine dickbauchige Taleju-Glocke wurde 1737 vor dem Tempel angebracht, um die Gläubigen zum Gebet zu rufen. Am Sockel des Tempels befindet sich eine kleinere Glocke. Bhupatindra Malla soll diese angeblich anbringen haben lassen, um mit ihr die Wirkung einer Totenglocke zu neutralisieren, die er im Traum gehört hatte.

Als ältester Tempel Bhaktapurs gilt der Pashupatinath-Tempel an der südöstlichen Seite des Durbar Square. Auch um diesen Tempel ranken sich zahlreiche Legenden. Errichtet worden dürfte der Tempel zwischen dem Ende des 15. und dem Ende des 17. Jahrhunderts.

Darstellungen der Muttergottheiten beherbergt der Siddhi-Lakshmi-Tempel an der südöstlichen Seite des Palastes. Seine Treppen werden von tierischen und menschlichen Wächtern gesäumt.

Am östlichen Ausgang des Durbar Square befindet sich das Tadhunchen Bahal, bekannt als "Vierfarben-Kloster", das aus dem 15. Jahrhundert stammt. Auf den Schnitzereien an den Dachbalken sind die Strafen zu sehen, welche den Sünder in der Hölle erwarten.



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