Durbar Square in Kathmandu

Durbar Square - Kathmandu (Nepal)  / Bild 21893409
Durbar Square - Kathmandu (Nepal) | ©: XtravaganT - Fotolia

Das historische Herz von Kathmandu, auf dem auch der Palast der Könige steht, ist der Durbar Square. Mehr als 50 Pagoden und Tempel säumen den Platz. Besucher, welche diese Hauptattraktion in Kathmandu besichtigen, sollten genügend Zeit einplanen, denn schon das bunte Leben auf dem Platz ist sehenswert. Nachdem alle wichtigen Götter des hinduistischen Kosmos ihren eigenen Tempel haben, bringen hier auch zahlreiche Gläubige ihre Opfer dar. Der Eintritt auf den autofreien Platz, der Mitte der 1970er Jahre von der UNESCO restauriert wurde, kostet 200 Rupien.

Der Palast

Eine Statue des Affengottes, der von den alten Kriegern verehrt wurde, bewacht den Eingang des Palastes. Zahlreiche Hindus verehren ihn noch heute. Zum Gebetsritual gehört es, die Statue mehrfach gegen den Uhrzeigersinn zu umrunden. Das Goldene Tor gegenüber ist der Eingang zum alten Palast und wird von zwei weißen Löwen aus Stein flankiert. Auf den Löwen reiten die Götter Shiva und Parvati. In der Mitte des Tores, das aus Messing gefertigt ist, werden Szenen aus dem hinduistischen Epos Mahabharata dargestellt. Unmittelbar hinter dem Tor steht die Narasinha-Statue. Sie stellt den Gott Vishnu in Gestalt eines Löwenmenschen im Kampf gegen einen Dämonen dar.

Kathmandu
Kathmandu | ©: www.kathmandu-valley.de

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Rechter Hand öffnet sich die Gaddi Baithak. Dabei handelt es sich um die Audienzhalle der Malla-Könige, die vom 12. bis 18. Jahrhundert über Nepal herrschten. Die heutige Form erhielt die Halle 1908 unter Premierminister, der bei einer Reise nach England vom viktorianischen Baustil beeindruckt war.

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Kathmandu | ©: www.kathmandu-valley.de

Der Innenhof nördlich dieser Halle, der "Tanz-Hof", wurde zunächst nur für Theater- und Tanzdarbietungen genutzt. Später wurden hier auch die Könige gekrönt. Von einer Plattform in der Mitte des Platzes, auf der beim Indra Jata die Figur des Gottes Indra verehrt wird, sind über der Gaddi Baitak zwei Türme zu sehen: Im westlichen befindet sich der Privatschrein der Malla-Könige. Der östliche gehört zum 1655 errichteten Pancha-Mukhi-Hanuman-Tempel. Beide sind nicht zugänglich.

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Die Wohngebäude der Malla-Könige befinden sich nördlich des Tanz-Hofes. Ausländer haben in diesen Teil des Palastes allerdings keinen Zutritt. Ebenfalls verschlossen ist der Mul Chowk. Einst wurden dort Tieropfer dargebracht, heute dient er für religiöse Feierlichkeiten und Staatsakte. Im Süden schließt sich ein weiterer Hof an, dessen Ecken von vier Türmen gesäumt werden.

Die Tempel

Detailansicht einer Tempelanlage in Kathmandu  / Bild 44027473
Detailansicht einer Tempelanlage in Kathmandu | ©: Jiri Foltyn - Fotolia

Direkt gegenüber des Palastes steht der Jagannath-Tempel mit seiner charakteristischen, rostroten Farbe. Der 1563 errichtete Tempel beherbergt einen Schrein des "Viergestaltigen Vishnu". Markant sind an diesem Tempel die erotischen Schnitzereien an den Stützbalken des Daches, die auf den Tantra-Kult zurückgehen.

Holzschnitzereien am Durbar Square Kathmandu  / Bild 46262468
Holzschnitzereien am Durbar Square Kathmandu | ©: wusuowei - Fotolia

Nahe des Tempels ragt eine Säule mit der Statue des Königs Pratap Mallas mit seinen vier Söhnen empor. Nur wenige Meter weiter steht der verhüllte Kopf des Sveta Bhairav. Er wird nur während des Indra-Jata-Festes enthüllt. Dann strömt Reisbier aus seinem Mund, das von den Festteilnehmern begehrt wird. Ein etwa drei Meter hohes Wandfresko zeigt den Gott farbenfroh und schwertschwingend. Einst schworen die Angestellten des Hofes hier ihren Treueeid, Zeugen mussten hier ihre Aussagen machen. Eine Falschaussage wurde mit dem Tod bestraft.

Der 35 Meter hohe Taleju-Tempel überragt die anderen Gebäude des Komplexes. Ein bemerkenswertes Kennzeichen ist der fünfstufige Sockel mit einem dreistöckigen Dach, das filigran verziert ist. Die Malla-Könige huldigten hier der Göttin Kali, die auch den Besuchern aus dem Westen ob ihrer Blutrünstigkeit ein Begriff ist.



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